Auftraggeber: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien – Wirtschaftskammer Österreich – Österreichischer Gewerkschaftsbund – Landwirtschaftskammer Österreich
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Die vorliegende Studie beleuchtet den Veränderungsprozess in der Alterszusammensetzung der unselbständig Beschäftigten in
Österreich im Zeitverlauf sowie spezifische Merkmalausprägungen zur Altersstruktur der Beschäftigten auf betrieblicher Ebene.
Aus diesem Perspektivenmix werden Hinweise auf die Schwerpunkte in der Alterszusammensetzung in betrieblichen Belegschaften
dargestellt, Auffälligkeiten angezeigt bzw. vorausschauend abgeleitet, wo aufgrund der gegenwärtigen Altersstruktur der Beschäftigung
potentieller Handlungsbedarf mit Blick auf den Arbeitskräftebedarf in den nächsten Jahren entstehen wird.
Die aktive Arbeitsmarktpolitik ist im Konjunkturverlauf mit unterschiedlichen Herausforderungen konfrontiert. Angesichts beträchtlicher
öffentlicher Ausgaben in diesem Bereich stellt sich die Frage, welche Maßnahmen zu welchem Zeitpunkt besonders effektiv sind.
Ein Literaturüberblick stellt das Repertoire der aktiven Arbeitsmarktpolitik vor und liefert eine Bestandsaufnahme der bisherigen
theoretischen und empirischen Wirkungsevidenz im Konjunkturverlauf. Darüber hinaus wird eine empirische Analyse der kausalen
Wirkung von vier ausgewählten AMS-Förderungen im Konjunkturzyklus für Österreich vorgenommen. Es sind dies: betriebliche Eingliederungsbeihilfen,
Beschäftigungsprojekte auf dem zweiten Arbeitsmarkt, Qualifizierungsmaßnahmen (trägerfinanzierte fachliche Qualifizierung
sowie Weiterbildungsförderung auf dem freien Bildungsmarkt). Dabei zeigt sich, dass die untersuchten arbeitsmarktpolitischen
Maßnahmen in Krisenzeiten effektiver sind, sie korrelieren positiv mit der Arbeitslosenquote. Mit anderen Worten ist die beschäftigungserhöhende
Wirkung der Maßnahmenteilnahme in Zeiten, in denen die Arbeitslosenquote hoch ist, stärker als in Zeiten, in denen sie gering
ist.
In der vorliegenden Studie wurden die Erwerbskarrieren von vier Geburtsjahrgängen im Abstand von jeweils 10 Jahren, für die
aus den Daten des Dachverbands der Sozialversicherungsträger wesentliche Teile der Erwerbskarrieren ab dem potentiellen Arbeitsmarkteintritt
mit 15 Jahren verfügbar sind, verglichen: die Geburtsjahrgänge 1958, 1968, 1978 und 1988. Dabei zeigt sich u. a., dass durch
die Höherqualifizierung die Erwerbseinstiegsphase später stattfindet. Geringqualifizierten fällt die Erwerbsintegration mit
sinkenden Erwerbstätigenzeiten und steigenden Arbeitslosigkeitszeiten zunehmend schwerer. Der Anteil an Personen mit einem
stabilen Erwerbverlauf hat bei Männern leicht und bei Frauen deutlich zugenommen. Ein stabiler Erwerbsverlauf im Haupterwerbsalter
spiegelt sich bereits in höheren Erwerbstätigenzeiten und geringeren Arbeitslosigkeitszeiten bis zum Alter von 30 Jahren wider.
Die erzielten (ausbildungs- und altersspezifischen) Erwerbseinkommen sinken jedoch im Generationenvergleich: Jüngere Jahrgänge
verdienen tendenziell weniger als ältere Jahrgänge.
Am 19. Mai 2021 durften Gastronomie (Innen- und Außenbereiche), Sport-, Freizeit- und Kulturbetriebe, Hotels sowie Bäder unter
besonderen Sicherheitsvorkehrungen nach mehr als einem halben Jahr in ganz Österreich wieder öffnen. Damit gab es erstmals
seit November 2020 österreichweit keine nennenswerten pandemiebedingten Einschränkungen mehr für die Beschäftigung. Diese
konnte Ende Mai 2021 auch erstmals wieder das Vorkrisenniveau übertreffen. Allerdings darf dieser Befund nicht darüber hinwegtäuschen,
dass die Lage auf dem Arbeitsmarkt weiter angespannt bleibt. Einerseits, weil es Wirtschaftsbereiche gibt, die das Vorkrisenniveau
noch nicht erreicht haben, andererseits, weil die Arbeitslosigkeit noch merklich höher liegt als im Vorkrisenjahr. Zu den
Branchen, die noch nicht an das Vorkrisenjahr anschließen konnten, zählen die kontaktintensiven Bereiche Beherbergungs- und
Gaststättenwesen, die Dienstleistungen des Sports, der Unterhaltung und Erholung, der Land-, Luft- und Schiffverkehr sowie
die persönlichen Dienstleistungen.
The COVID-19 pandemic and the official measures taken to contain it left a clear mark on the labour market in 2020. The drastic
slump in the spring was followed by a recovery phase driven by the rebound of the economy and the summer tourist season. At
the end of the year, however, the situation on the labour market deteriorated again due to the renewed lockdown in November
and the wide absence of the winter season. Despite an increase in employment and a decline in unemployment, the crisis on
the labour market is still not over in spring 2021. Unemployment in particular is still far away from the pre-crisis levels.
Die COVID-19-Pandemie und die behördlichen Maßnahmen zu ihrer Eindämmung hinterließen 2020 deutliche Spuren auf dem Arbeitsmarkt.
Auf den drastischen Einbruch im Frühjahr folgte eine Erholungsphase, die vom Wiederhochfahren der Wirtschaft und der touristischen
Sommersaison getrieben wurde. Zu Jahresende verschlechterte sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt durch den erneuten Lockdown
im November und den weitgehenden Entfall der Wintersaison abermals. Trotz eines Anstieges der Beschäftigung und eines Rückgangs
der Arbeitslosigkeit ist die Krise auf dem Arbeitsmarkt auch im Frühjahr 2021 noch nicht überwunden. Insbesondere die Arbeitslosigkeit
ist noch deutlich vom Vorkrisenniveau entfernt.
Der Bericht aktualisiert das im Jahr 2010 in Kooperation mit Expertinnen und Experten der Kammer für Arbeiter und Angestellte
für Wien erstmals implementierte und getestete Set von Arbeitsmarktindizes. Untersucht wird der österreichische Arbeitsmarkt
relativ zu den anderen 27 EU-Ländern (einschließlich Vereinigtes Königreich; Referenzjahr 2019) in den folgenden Bereichen:
allgemeine Leistungskraft des Arbeitsmarktes, Erwerbsteilnahme unterschiedlicher Personengruppen, Ausgrenzungsrisiken auf
dem Arbeitsmarkt, Verteilung der Erwerbseinkommen und Umverteilung durch den Sozialstaat. Österreich schneidet in vier von
fünf Dimensionen besser ab als der Durchschnitt der Vergleichsländer, in zwei Dimensionen erreicht Österreich zudem eine Position
im Spitzenfeld. Unter den EU-Mitgliedsländern rangiert Dänemark in allen Dimensionen im Spitzenfeld. Im Schlussfeld finden
sich vorwiegend südeuropäische bzw. neue Mitgliedsländer.
The report is an update of a set of labour market indices first developed and tested in 2010 in collaboration with experts
of the Vienna Chamber of Labour (AK). The Austrian labour market is examined relative to the other 27 EU countries (including
UK; reference year 2019) according to the following key dimensions: overall labour market performance, participation of different
groups of people, exclusion risks on the labour market, distribution of earnings and redistribution by the welfare state.
Der Bericht aktualisiert das im Jahr 2010 in Kooperation mit Expertinnen und Experten der Kammer für Arbeiter und Angestellte
für Wien erstmals implementierte und getestete Set von Arbeitsmarktindizes. Untersucht wird der österreichische Arbeitsmarkt
relativ zu den anderen 27 EU-Ländern (einschließlich Vereinigtes Königreich; Referenzjahr 2019) in den folgenden Bereichen:
allgemeine Leistungskraft des Arbeitsmarktes, Erwerbsteilnahme unterschiedlicher Personengruppen, Ausgrenzungsrisiken auf
dem Arbeitsmarkt, Verteilung der Erwerbseinkommen und Umverteilung durch den Sozialstaat. Der vorliegende Bericht fasst die
aktuellen Ergebnisse der fünf Bereichsindizes zusammen und enthält kartographische Übersichten.
Die Zahl der aktiv unselbständig Beschäftigten war im März um rund 148.000 bzw. 4,2% und damit deutlich höher als im März
des Vorjahres, der den Beginn der COVID-19-Krise markiert und von kräftigen Beschäftigungsverlusten gekennzeichnet war. Die
hohen Zuwächse dürfen allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Krise auf dem Arbeitsmarkt noch nicht überwunden ist.
Im Gegenteil: Im Vergleich zum Vorkrisenniveau von März 2019 war die Beschäftigung im März 2021 um 0,9% (bzw. 33.779) geringer.
Im Vorjahresvergleich verzeichneten fast alle Branchen Beschäftigungszuwächse, insbesondere das Bauwesen, aber auch die Gastronomie.
In den kontaktintensiven Dienstleistungsbereichen lag die Beschäftigung dennoch deutlich unter dem Vorkrisenniveau. Dazu gehören
etwa das Beherbergungs- und Gaststättenwesen, aber auch die Bereiche Kunst, Unterhaltung und Erholung, Verkehr und persönliche
Dienstleistungen. Hier fehlten im März 2021 gut 90.000 Beschäftigungsverhältnisse auf das Niveau von März 2019. Auch unter
jungen Arbeitskräften sowie Arbeiterinnen und Arbeitern müssen die Beschäftigungsverluste erst wettgemacht werden.