Der volkswirtschaftliche Schaden von Decoupling in Deutschland

15.05.2023

Studie von WIFO-Direktor Gabriel Felbermayr für die Stiftung Familienunternehmen

Die aktuelle Studie der Stiftung Familienunternehmen mit dem Titel "Der volkswirtschaftliche Schaden der Entkopplung in Deutschland" zeigt, dass der Preis für die strategische Autonomie der EU und die Verlagerung von Wertschöpfungsketten in Deutschland vor allem kurzfristig extrem hoch wäre, vor allem bestimmte Branchen betreffen würde und regional stark konzentriert wäre.

In der Studie wurden Szenarien sowohl für Deutschland als Ganzes als auch für die 400 Bezirke berechnet. Durchgeführt wurde sie von WIFO-Direktor Gabriel Felbermayr und Oliver Krebs. Betroffen sind, so die Autoren, besonders die großen Familienunternehmen. Für sie übertreffen die Vorteile der internationalen Arbeitsteilung bei weitem die Schmerzen aus unterbrochenen Lieferketten oder verschlossenen Absatzmärkten.

Felbermayr empfiehlt der Politik daher, mit großer Vorsicht an das Thema Entkoppelung heranzugehen. Von entscheidender Bedeutung sei, dass die deutsche Wirtschaft Zeit zur Anpassung hat. Außerdem empfiehlt er der Regionalpolitik, negative Effekte abzufedern: durch staatliche Investitionen, Förderung des Arbeitsmarktes oder der Ansiedlung von Betrieben. Das würde gerade Familienunternehmen helfen, die durch ihre Verteilung auf die Sektoren und Regionen (Cluster) besonders exponiert sind. Bei ihnen ist der Verlust an Wertschöpfung durch Entkoppelung oft zweimal bis dreimal größer als im Durchschnitt.

Weitere Informationen und die vollständige Studie stehen Ihnen hier zur Verfügung.

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Markus Kiesenhofer, BA, MA

Tätigkeitsbereiche: Stabstelle für Öffentlichkeitsarbeit, Koordinator des Fachbereichs Kommunikation
© Norbert Hentges/Unsplash
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