Verbesserung der Konjunktureinschätzungen trotz weiterhin hoher Unsicherheit

28.04.2022

WIFO-Konjunkturtest vom April 2022

Die Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtests zeigen für April trotz des Ukraine-Krieges eine Verbesserung der Stimmung der österreichischen Unternehmen. Der WIFO-Konjunkturklimaindex notierte mit 24,3 Punkten (saisonbereinigt) 6,6 Punkte über dem Wert des Vormonats (17,8 Punkte). Die Einschätzungen zur aktuellen Konjunkturlage verbesserten sich in allen Sektoren. Auch die Konjunkturerwartungen gewannen nach dem Rückgang im Vormonat wieder an Dynamik. Allerdings blieb die unternehmerische Unsicherheit in Folge des Ukraine-Krieges und der Lieferengpässe hoch, insbesondere in den exportintensiven Branchen. Die Unternehmen rechnen mehrheitlich damit, ihre Preise in den kommenden Monaten anheben zu müssen.

Der Index der aktuellen Lagebeurteilungen stieg im April um 6,9 Punkte und notierte mit 27,2 Punkten merklich im positiven Bereich. Dieser Anstieg ist nicht nur auf die Dienstleistungen zurückzuführen, wo sich der Index um 8,7 Punkte verbesserte und mit 30,6 Punkten konjunkturelle Zuversicht signalisierte. Auch im Einzelhandel verbesserte sich der Lageindex (+4,0 Punkte). Dieser notierte allerdings mit –7,3 Punkten nach wie vor im negativen Bereich. In der Bauwirtschaft stiegen die Lageeinschätzungen weiter an (+5,0 Punkte). Der Lageindex der Bauwirtschaft notierte mit 45,5 Punkten sehr hoch im zuversichtlichen Bereich. Auch in der Sachgütererzeugung stieg der Index (+5,4 Punkte) und notierte mit 26,9 Punkten deutlich im positiven Bereich.

Der Index der unternehmerischen Erwartungen gewann im April (saisonbereinigt) wieder an Dynamik (+6,3 Punkte) und notierte mit 21,6 Punkten deutlich über der Nulllinie, welche negative von positiven Konjunkturerwartungen trennt. Im Einzelhandel gewann der Erwartungsindex deutlich hinzu (+8,9 Punkte). Er notierte mit –3,2 Punkten zwar noch im negativen Bereich aber merklich über dem langjährigen Durchschnitt. Auch in den Dienstleistungsbranchen stieg der Erwartungsindex deutlich an (+6,9 Punkte) und erreichte mit 24,6 Punkten zuletzt den höchsten Stand seit mehr als 30 Jahren. In der Bauwirtschaft stieg der Erwartungsindex ebenfalls weiter an (+6,3 Punkte) und notierte mit 46,5 Punkten auf neuem Rekordniveau. Dieser Anstieg ist nicht zuletzt auf die Baupreisentwicklung zurückzuführen. Auch in der Sachgütererzeugung zeigte sich ein Anstieg beim Erwartungsindex (+5,1 Punkte). Dieser notierte mit 17,1 Punkten deutlich über der Nulllinie, wenngleich die Unsicherheit über die künftige Entwicklung der Geschäftslage weiter hoch blieb.

Publikationen

Verbesserung der Konjunktureinschätzungen trotz weiterhin hoher Unsicherheit. Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtests vom April 2022 (Improvement in Economic Forecasts Despite Continued High Uncertainty. Results of the WIFO-Konjunkturtest (Business Cycle Survey) of April 2022)
WIFO-Konjunkturtest, 2022, (4), 13 Seiten
Auftraggeber: Europäische Kommission
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung – Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Rechenzentrum
Online seit: 28.04.2022 14:00
Die Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtests zeigen für April trotz des Ukraine-Krieges eine Verbesserung der Stimmung der österreichischen Unternehmen. Der WIFO-Konjunkturklimaindex notierte mit 24,3 Punkten (saisonbereinigt) 6,6 Punkte über dem Wert des Vormonats (17,8 Punkte). Die Einschätzungen zur aktuellen Konjunkturlage verbesserten sich in allen Sektoren. Auch die Konjunkturerwartungen gewannen nach dem Rückgang im Vormonat wieder an Dynamik. Allerdings blieb die unternehmerische Unsicherheit infolge des Ukraine-Krieges und der Lieferengpässe hoch, insbesondere in den exportintensiven Branchen. Die Unternehmen rechnen mehrheitlich damit, ihre Preise in den kommenden Monaten anheben zu müssen.
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Dr. Werner Hölzl

Forschungsgruppe: Industrie-, Innovations- und internationale Ökonomie
© Ahmed Elqsas/behance.net
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