Staaten haben schon immer wirtschaftspolitische Instrumente wie Importzölle, Steuern, Sanktionen oder ordnungspolitische Mittel
eingesetzt, um geopolitische Ziele zu erreichen, aber diese Praxis hat mit dem Wiederaufleben internationaler Machtrivalitäten
deutlich zugenommen. Länder wie Österreich und politische Allianzen wie die EU müssen sich dieser neuen Realität stellen und
ihre eigenen geoökonomischen Instrumente schärfen. Dazu ist es wichtig, die wirtschaftlichen Mechanismen zu verstehen und
über bestmögliche Informationen über binnen- und außenwirtschaftliche Abhängigkeiten und Verwundbarkeiten zu verfügen. Das
wichtigste Instrument für die europäischen Länder ist der EU-Binnenmarkt, dessen Tiefe und Dynamik ein defensives und offensives
Druckmittel im Umgang mit ausländischen Mächten darstellen. Dieser Beitrag fasst die wichtigsten Ergebnisse einer großen WIFO-Studie
zusammen, die den politischen Entscheidungsträgern als Orientierungshilfe dienen soll.
Countries have always used economic policy tools such as import duties, taxes, sanctions, or regulatory instruments to achieve
geopolitical objectives, but the practice has become much more widespread with the re-emergence of international power rivalries.
Countries such as Austria and political alliances such as the EU must embrace this new reality and sharpen their own geoeconomic
instruments. To do so, it is important to understand the economic mechanisms at play and to have the best possible information
about domestic and foreign economic dependencies and vulnerabilities. The single most important instrument for European countries
is the EU single market whose depth and dynamism offer defensive and offensive leverage in dealing with foreign powers. This
article summarises the main findings of a large WIFO study that is meant to provide guidance to policy practitioners.