Aktuelle und künftige Versorgungsfunktion der mobilen Pflege- und Betreuungsdienste in Österreich (Current and Future Supply Function of Mobile Care and Support Services in Austria)
Studien, Dezember 2018, 113 Seiten
Auftraggeber: Hilfswerk Österreich
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 17.12.2018 0:00
 
Der vorliegende Bericht beleuchtet die derzeitige und künftige ökonomische Bedeutung mobiler Pflege- und Betreuungsdienste in Österreich vor dem Hintergrund des bevorstehenden demographischen Wandels und möglicher politischer Maßnahmen zur Veränderung des Versorgungsmix in der formellen Pflege. Die Studie zeigt einerseits den Status quo mobiler Dienste im nationalen und internationalen Kontext auf und gibt analog zu einer Reihe von weiteren rezenten WIFO-Studien Einblick in den projizierten, österreichweiten Leistungsumfang mobiler Dienste und der Pflegedienste insgesamt bis zum Jahr 2050. Darauf aufbauend wird versucht, in vier Politikszenarien (Verschiebung des Versorgungsmix zugunsten der stationären Pflege, der 24-Stunden-Betreuung und der mobilen Dienste, relative Erhöhung des Potentials für informelle Pflege) die Effekte möglicher Maßnahmen zu quantifizieren, die die Bedeutung der jeweiligen Pflegeformen in unterschiedlichem Ausmaß beeinflussen. Eine Reihe von evidenzbasierten Schlussfolgerungen und Argumenten zeigt abschließend die Bedeutung mobiler Dienste als integraler Bestandteil eines effektiven Pflegesystems auf.
Forschungsbereich:Arbeitsmarktökonomie, Einkommen und soziale Sicherheit – Regionalökonomie und räumliche Analyse
Sprache:Deutsch

Current and Future Supply Function of Mobile Care and Support Services in Austria
This report examines the current and future economic significance of mobile care services in Austria against the background of the imminent demographic change and possible political measures to change the care mix in formal care. On the one hand, the study shows the status quo of mobile services in the national and international context and, analogous to a number of recent WIFO studies, provides insight into the projected, Austria-wide scope of mobile services and care services as a whole up to the year 2050. On this basis, four policy scenarios (shift of the care mix in favour of inpatient care, 24-hour care or mobile services; relative increase of the potential for informal care) are used to quantify the effects of possible measures leading to structural shifts in the significance of the respective forms of care in different orders of magnitude. The concluding chapter contains a series of evidence-based conclusions and arguments that demonstrate the importance of mobile services as an integral part of an effective care system.

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Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Auftraggeber: Hilfswerk Österreich
Abgeschlossen: 2018
Die demographische Entwicklung der kommenden Jahrzehnte bringt einen starken Anstieg der Zahl der Pflegebedürftigen mit sich. Zentral ist deshalb die Frage nach der künftigen Ausgestaltung von Pflege- und Betreuungsdiensten, zumal das Potential der ausschließlich informellen Pflege durch Angehörige kontinuierlich abnimmt. Häusliche Pflege ist in Österreich die überwiegende Pflegeform. Auch der Gesetzgeber räumt dem Ausbau von Angeboten zur Pflege daheim Vorrang ein. Vor diesem Hintergrund soll in dieser Studie der Bereich der mobilen Dienste im Fokus stehen. Die aktuelle und künftige sozioökonomische Bedeutung dieser Dienste wird dabei aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Auch der künftige Bedarf und die bevorstehende Knappheit an Pflege- und Betreuungspersonal sollen aufbauend auf bereits vom WIFO angewandten Projektionsmethoden im Detail und unter verschiedenen Politikszenarien quantifiziert werden.
Zum künftigen Bedarf an Pflegepersonal in den stationären und mobilen Diensten (On the Future Need for Caregivers in Inpatient and Mobile Services)
WIFO-Monatsberichte, 2019, 92(3), S.149-157
Online seit: 25.03.2019 0:00
 
In Österreich berichten Pflegedienstleister zunehmend über Schwierigkeiten, Pflegepersonal für mobile und stationäre Dienste zu finden. Neben der Frage der künftigen Finanzierung ist die Frage der Sicherstellung ausreichender Personalabdeckung wohl das dringlichste Problem im Pflegebereich. Wie eine Schätzung auf Basis aktueller Projektionen zur Nachfrage nach Pflegedienstleistungen zeigt, werden im Bereich der mobilen und stationären Pflege und Betreuung bis 2030 rund 24.000 (Vollzeitäquivalente: 18.000) und bis 2050 79.000 (Vollzeitäquivalente: 58.000) zusätzliche Pflegekräfte benötigt (Stand 2016: 63.000 bzw. 45.000 Vollzeitäquivalente). Im Mittelpunkt einer Pflegereform müssen deshalb neben Ausbildungs- und Umschulungsoffensiven Maßnahmen stehen, die den Pflegeberuf attraktiver machen.