Die Energiepreise sind bereits 2021 im Zuge der wirtschaftlichen Erholung nach dem COVID-19-bedingten Wirtschaftseinbruch
deutlich angestiegen. Angesichts der Kriegshandlungen in der Ukraine gewinnen weitere über die bereits in den letzten Wochen
hinaus beschlossenen Maßnahmen zur Entlastung der Konsumentinnen und Konsumenten sowie der Unternehmen an Dringlichkeit. Wie
in vielen anderen Ländern werden derzeit auch in Österreich eine Reihe von Entlastungsoptionen diskutiert. Besonders intensiv
wurden in der jüngsten öffentlichen Debatte zwei Maßnahmen gefordert: die Verschiebung der für Juli 2022 geplanten Einführung
einer CO2-Bepreisung sowie die Reduktion des Mehrwertsteuersatzes für Energie. Diese beiden Optionen stellen sich
aber aus mehreren Gründen als wenig tauglich dar. Wesentlich geeigneter sind gezieltere und treffsicherere Maßnahmen zur Abfederung
des Kaufkraftverlustes.
Emission trading has been the key instrument in the EU's climate policy since its introduction in 2005. According to economic
literature, emissions trading should ensure the achievement of a given reduction target at the lowest possible costs, by equalising
marginal abatement costs of the installations covered. According to previous studies, however, only a limited number of companies
have engaged in trading pointing at a limited economic efficiency of the scheme. This paper contributes to the growing body
of empirical literature on allowance transactions by providing an analysis for Austria. For this purpose, two approaches are
combined – a quantitative analysis of data on allowance transactions from the EUTL and a survey among Austrian firms in the
EU ETS on their trading behaviour, motivations, and strategies. Our results show that allowance transactions have increased
over time and that Austrian companies in the EU ETS tend to mainly acquire allowances in the market. The majority of Austrian
companies reported compliance as the main motive for purchasing allowances. However, they stated that the time horizon of
buying allowances for compliance purposes has been rather short so far, but some Austrian ETS participants intend to emphasise
earlier purchases and consider a longer period in their purchasing strategy. Moreover, our analysis shows that it is a limited
number of large companies (trading companies and large energy suppliers) that is very active in the market. Market actors
have gotten accustomed to this new market for emissions over the past 16 years which is illustrated by increasing quantities
and volumes traded. Nevertheless, for Austrian companies there is some potential for adapting their trading strategies in
order to incorporate the future challenges, primarily for those companies not used to trading on international energy or resource
markets.
A comprehensive restructuring of economies and a massive increase of investments in climate-friendly technologies, infrastructures,
and R&D is needed for reaching the Paris targets. The EU has launched a process for greening the financial sector emphasising
the need for new instruments and financial market regulation for aligning investments to sustainability. This chapter summarises
research on two topics: firstly, what are the main political strategies, especially at EU level, to support green finance,
and secondly, which are the key supporting factors, barriers and actors for an upscaling of green investments? To assess the
relevance of green finance in the financial market and climate policy (with focus on Austria) an expert survey was conducted.
It delivers insights on promising policies and strategies for fostering the growth of green finance. Conclusions can be drawn
on instruments (like carbon pricing) that should be integrated in post-COVID-19 stimulus packages to ensure a Paris-aligned
recovery.
In dieser 14. Ausgabe legt das WIFO Schlüsselindikatoren zu Klimawandel und Energiewirtschaft vor, die die Entwicklung von
Treibhausgasemissionen, Energieverbrauch und Wirtschaftsleistung im Jahr 2019 beleuchten. Demnach nahmen die Treibhausgasemissionen
in Österreich 2019 nach einem Rückgang im Vorjahr (–3,75%) erneut zu (+1,5% gegenüber 2018), sie stiegen allerdings weniger
stark als der Bruttoinlandsverbrauch an Energie (+2%). Es konnte keine Entkoppelung der Treibhausgasemissionen von der Wirtschaftsentwicklung
(+1,5%) erzielt werden. Das Schwerpunktthema widmet sich den klima- und umweltrelevanten Anpassungsmaßnahmen des österreichischen
Aufbau- und Resilienzplans, der der Bewältigung des Konjunktureinbruchs infolge der COVID-19-Pandemie dient.
Die Erreichung ambitionierter Klimaziele erfordert eine weitreichende Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Konjunkturbelebende
Maßnahmen sollten nur dann umgesetzt werden, wenn sie Klimaschutz und Transformation befördern. Der vorliegende Beitrag ordnet
Maßnahmen zur Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie hinsichtlich ihres Beitrags zu Klimaschutz, Beschäftigungswachstum
und Wertschöpfung ein. Obgleich die umweltbezogenen Budgets der Länder beschränkt sind, können sie Schwerpunkte setzen und
innerhalb ihres Kompetenzbereiches (etwa über die Raumordnung, Bauordnungen oder den Infrastrukturausbau) Transformationsprozesse
beschleunigen. Positiv in ihrer Wirkung und kurzfristig umsetzbar sind Maßnahmen zum Ausbau des öffentlichen Verkehrs oder
der Nutzung erneuerbarer Energieträger, zur Steigerung der Kapazität des Stromnetzes, zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft,
zur Waldsanierung und Neuaufforstung sowie zur Transformation des Gebäudebestandes. Zudem sollte der Kapitalstock des öffentlichen
Sektors klimaneutral umgestaltet werden.
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Auftraggeber: Amt der Burgenländischen Landesregierung – Amt der Kärntner Landesregierung – Amt der Niederösterreichischen Landesregierung – Amt der Oberösterreichischen Landesregierung – Amt der Salzburger Landesregierung – Amt der Steiermärkischen Landesregierung – Amt der Tiroler Landesregierung – Amt der Vorarlberger Landesregierung – Magistrat der Stadt Wien
Der vorliegende Bericht fasst zusammen, welche Maßnahmen von Ländern und Gemeinden finanziert werden und wie groß der Anteil
der Umweltmaßnahmen daran ist. Ausgewählte Indikatoren zur Transformation des Wirtschaftssystems werden vorgestellt und in
den Kontext der nationalen Umwelt- und Klimapolitik gestellt. Dieses Material bildet den Hintergrund einer Bewertungsmatrix,
in der auf Grundlage der Einschätzung von Expertinnen und Experten Maßnahmen beurteilt werden, die im Zuge der Bewältigung
der COVID-19-Krise implementiert bzw. diskutiert werden. Die Wirkungen von Maßnahmen werden im Hinblick auf folgende Zieldimensionen
bewertet: Beschäftigung im Inland, Wertschöpfung, Klimaanpassung und Klimaschutz sowie Energieeffizienz und erneuerbare Energiequellen.
Da die Wirkungen vom jeweiligen Kontext abhängen und nicht von anderen, ergänzenden oder hemmenden Faktoren losgelöst betrachtet
werden können, wird bei der Bewertung kurz skizziert, worauf die Beurteilung basiert. Der Bericht endet mit Überlegungen,
wie es gelingen kann, die Maßnahmen verschiedener Gebietskörperschaften in kohärenter Weise so zu bündeln, dass die ambitionierten
Ziele der Transformation erreicht werden können.
In dieser 13. Ausgabe legt das WIFO Schlüsselindikatoren zu Klimawandel und Energiewirtschaft vor, die die Entwicklung von
Treibhausgasemissionen, Energieverbrauch und Wirtschaftsleistung beleuchten. Demnach nahmen die Treibhaushausgasemissionen
in Österreich 2018 gegenüber dem Vorjahr erstmals seit drei Jahren ab (3,75%). Sie lagen damit auf dem Niveau von 1990 bzw.
2015. Haupttreiber dieser Entwicklung waren Sondereffekte in der Industrie, eine geringere Zahl an Heizgradtagen sowie ein
Rückgang der heimischen Stromerzeugung. Der Verkehrssektor war nach wie vor Treiber der Emissionsdynamik. Die reale Bruttowertschöpfung
wuchs dabei um 2,4%. Das Schwerpunktthema beschäftigt sich mit der durch die COVID-19-Pandemie bedingten Verringerung der
CO2-Emissionen und verweist auf die Bedeutung der aufgelegten Konjunkturpakete für die Förderung der Innovationskraft hin
zu einer resilienten und kohlenstofffreien Wirtschaft.
Aufbauend auf den Studien aus den Jahren 2004 und 2014 untersucht die vorliegende Arbeit die ökonomische Bedeutung der Wassernutzung
(gemäß Art. 5 und Anhang III WRRL) in Österreich, und zwar für die Sektoren Landwirtschaft, Fischerei, Industrie, Elektrizitätserzeugung
aus Wasserkraft, Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, Hochwasserschutz sowie Schifffahrt. Zusätzlich zur Aktualisierung
der Ergebnisse der vorhergehenden Studien werden im vorliegenden Bericht neue Aspekte aufgegriffen. Dies betrifft in erster
Linie die Bereiche Wasserverbrauch im Wintertourismus (Beschneiungsanlagen) und Gefährdung durch Altlasten.
Die reale Wirtschaftsleistung (+3%) und der Bruttoinlandsverbrauch an Energie (+2%) entwickelten sich 2017 ähnlich, zwischen
der Entwicklung von Energieverbrauch und Wirtschaftsleistung konnte jedoch eine relative Entkoppelung erzielt werden. Die
Zunahme der Treibhausgasemissionen (+3,3%) lag hingegen über dem Wirtschaftswachstum. Dies bedeutet eine Verfestigung der
Emissionsintensität der österreichischen Wirtschaft. Der 2005 eingeleitete rückläufige Trend konnte somit nicht wiederaufgenommen
werden. Dies war auf den Anstieg der Emissionen im Emissionshandelsbereich (+5,2%) zurückzuführen, insbesondere die CO2-Emissionen
der Industrie wuchsen kräftig (+4,8%), aber auch in der Energiewirtschaft (+6%) und im Verkehrssektor (+3,2%) nahmen die Emissionen
zu. In einem Sonderthema befasst sich der vorliegende Bericht mit der Ressourcenintensität und dem potentiellen Beitrag einer
Kreislaufwirtschaft zur Senkung von Treibhausgasemissionen.
Two major international frameworks provide landmarks for future development paths: the UN Sustainable Development Goals (SDGs)
and the Paris Climate Agreement. Monitoring the progress towards achieving the individual goals has to consider a multitude
of synergies and trade-offs. In this paper we use composite indices to analyse climate and energy policy in Austria and other
selected EU countries. The analysis delivers several results which are also supported by the assessment of climate and energy
policies in the case study countries. In general, the improvements regarding energy efficiency, emissions and deployment of
renewables have been moderate in the period under observation. This hints at the time needed for restructuring to take place.
This underlines the importance of credible political commitment to climate targets, the implementation of ambitious instruments
and the need for stability in the guiding frameworks in order to effectuate substantial changes. In addition, the description
of the circumstances and policy frameworks in the selected countries shows, that each one is characterised by a very specific
energy system (complemented by specific social structures) which determines the challenges that have to be overcome on the
way to decarbonisation.