EU-Grenzausgleich. Ambitionierte Klimaziele und Wettbewerbsfähigkeit in Einklang bringen? (EU Carbon Border Adjustment. Aligning Ambitious Climate Targets and Competitiveness?)
WIFO Research Briefs, 2024, (2), 10 Seiten
Auftraggeber: Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft
Online seit: 06.03.2024 9:00
In Ergänzung zum reformierten EU-Emissionshandelssystem stellt der EU-Grenzausgleich einen zentralen Baustein dar, um internationale Unterschiede in den Klimaambitionen und in der Bepreisung von CO2-Emissionen auszugleichen und eine klimaneutrale EU bis 2050 zu erreichen. Mit dem Instrument setzt sich die EU zum Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Produzenten trotz verschärfter EU-Klimaziele und steigender CO2-Kosten zu sichern und das Risiko von Carbon Leakage, die Verlagerung von Emissionen in Länder mit weniger strengen Emissionsvorschriften, zu vermindern. Die Modellsimulationen der Studie "Trade and Welfare Effects of New Trade Policy Instruments" zeigen, dass ein klimapolitischer Alleingang der EU nur ein sehr begrenztes Potenzial zur Verringerung der globalen Emissionen aufweist und moderate Wohlstandseinbußen mit sich bringt. Im Gegensatz dazu erzielt eine klimapolitische Kooperation die größten globalen Emissionsminderungen und schafft durch Vermeidung von Klimafolgekosten Wohlfahrtsgewinne. Ein gemeinsamer Klimaklub der EU mit den USA, dem Vereinigten Königreich, Kanada und Japan senkt die globalen Emissionen um 14,8%, dies entspricht einer jährlichen Reduzierung der CO2-Emissionen um 5,46 Mrd. t.
Forschungsbereich:Industrie-, Innovations- und internationale Ökonomie
Sprache:Deutsch

EU Carbon Border Adjustment. Aligning Ambitious Climate Targets and Competitiveness?
In addition to the reformed EU Emissions Trading System, the EU carbon border adjustment is a key component for balancing international differences in climate ambitions and in the pricing of CO2 emissions and for achieving a climate-neutral EU by 2050. With this instrument, the EU aims to ensure the competitiveness of European producers despite stricter EU climate targets and rising CO2 costs and to reduce the risk of carbon leakage, i.e., the relocation of emissions to countries with less stringent emissions regulations. The model simulations of the study "Trade and Welfare Effects of New Trade Policy Instruments" show that unilateral EU climate policy action can only play a limited role in reducing global CO2 emissions and results in moderate welfare losses. In contrast, climate policy cooperation achieves the greatest global emission reductions and creates welfare gains by avoiding future climate costs. A joint climate club of the EU with the USA, the United Kingdom, Canada and Japan reduces global emissions by 14.8 percent, which corresponds to an annual reduction in CO2 emissions of 5.46 billion tonnes.